Es muss nicht immer Tec-Tauchen sein
- Alex
- 11. Sept. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Nov. 2020

Ich war Ende August in Ägypten auf Tauchurlaub - keine Safari. Eine Woche Sonne und Meer. Seit einem Jahr hatte ich keinen Wetsuite mehr an oder eine Singleflasche am Rücken. So einfach - und leicht - kann es sein. Anfangs noch voll im Trocki-Modus hab ich mich dabei erwischt wie ich den linken Arme anhob um die Luft aus dem Trocki zu lassen. Ups.. :D
Aber das ging schnell vorbei. Sehr bald stellte sich ein Wohlgefühl ein. 30 Grad(Wasser, nicht die Luft), Sichtweiten weit über 40m, bunte Fische und Korallen wohin man auch blickt. Einfach herrlich.
Dennoch soll und darf man die Sicherheit nicht vernachlässigen. Sei es für uns selbst oder die Umgebung unter Wasser. Dafür sind eine passende Ausrüstung und gute Skills unverzichtbar. Ich hab es richtig genossen über die Fächer- und Tischkorallen zu schweben und mir die kleinsten der Bewohner anzusehen. Immer mit dem größt nötigen und kleinst möglichen Abstand um keine Spuren zu hinterlassen Es gibt einem eine viel größere Freiheit wenn man seine Ausrüstung und vor allem sich selbst unter Kontrolle hat. Wenn man sich dem Objekt der Neugier bis auf wenige Zentimeter nähern kann in dem Wissen, dass man jederzeit „zurückschieben“ kann ohne etwas anzufassen, wenn man sich an der Schönheit der Natur minutenlang erfreuen kann ohne mit Händen und Füssen zu strampeln und wedeln nur um die Position halten zu können. Einfach nur im Wasser zu liegen, die Schwerelosigkeit und die Schönheit der Natur zu genießen und abschalten zu können.
Ich habe leider wieder gesehen, wie ungeübte Taucher mit mehreren hundert Tauchgängen einen JoJo-Tauchgang absolvierten und dabei mehr Höhenmeter machten als bei einer Alpenüberquerung. Taucher die aus gut 20 Metern an die Oberfläche schossen(in einer Bootsverkehrszone!) weil sie ihre Tarierung nicht im Griff hatten. Oder Taucher, die übers Riff „wanderten“ und ihren Oktopus oder die Konsole mitschleiften.
Bitte versteht mich nicht falsch. Nicht jeder Taucher muss einen Backkick oder einen Heliturn können. Oder mit Wing und Longhose ins Wasser springen. Aber die Grundlagen wie Tarierung und ein aufgeräumtes Equipment sollte jeder beherrschen. Auch eine 100%-ig waagrechte Wasserlage muss ein Urlaubstaucher nicht praktizieren. Aber wenn dieser dann über ein Riff taucht, sollte er zumindest genügend Abstand einhalten um es weder mit seinen Flossen noch mit anderen Teilen seines Equipments zu zerstören.
Folgende Punkte sind aus meiner Sicht für uns Taucher essenziell:
1) Bewusstsein für die Natur und den Buddy
Wir sollten die Umgebung und die darin befindlichen Lebewesen respektieren. Wir sind nur zu Gast !!
Es sollten keine Tiere angefasst oder gar verfolgt werden. Das verursacht unnötigen Stress. Keinen Müll hinterlassen und wenn wir welchen sehen, einsammeln.
——> Hinterlasse nichts als Bläschen - nimm nichts ausser Erinnerungen/Fotos(und Müll) !!!
Tauchen ist(zumindest für die Meisten von uns) ein Teamsport. Ein Taucher, der sich 5 Meter unter- oder oberhalb oder 20 Meter hinter oder vor seinem Buddy befindet hat das nicht verstanden. Im Notfall kommt es auf jeden Meter und jede Sekunde an. Und ich will meinen Buddy nicht erst suchen, 20 Meter flössen und seine Aufmerksamkeit erwecken müssen wenn ich ein Problem habe.
2) Equipment
Wie oben beschrieben muss es nicht zwangsläufig Wing und Longhose sein. Aber die Peripherie am Jacket befestigen sollte jeder.
Das hat mehrere Gründe bzw. Vorteile:
- die Umgebung wird nicht zerstört
- das Equipment wird nicht beschädigt
- im Ernstfall ist der Oktopus erreichbar und hängt nicht in der Gegend rum
Und ich denke, das sollte in jedermanns/-fraus Interesse sein.
3) Skills
Ja, auch Sporttaucher sollten ein Mindestmaß an Skills besitzen und sich derer bewußt sein. Dazu gehört in erster Linie die Tarierung. Und wenn man weiß, dass die Tarierung nicht gut ist muss man dementsprechend tauchen. D.h., dass man nicht mit wenigen Zentimeter Abstand über ein Riff taucht das dann bei jedem Atemzug gestreift wird. Oder man nicht eine Ausfahrt an eine Steilwand macht die 60 Meter und mehr nach unten geht und sich über einem eine Bootverkehrszone befindet. Nur um einen Hai zu sehen. Man gefährdet sich selbst und seinen Buddy(falls der sich nach 5 Minuten überhaupt noch um einen kümmert).
Auch beim Sport- und Funtauchen sollte Sicherheit an erster Stelle stehen. Und je besser man die oberen Punkte verinnerlicht, desto sicherer ist das Tauchen und desto mehr Spaß hat man dabei.
In diesem Sinne:
Genießt eure Tauchgänge und auchtet auf euch und die Natur.
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